Bowil Zytig Nr. 202 | Mai 2023

Bowil-Zytig Ausgabe Nr. 202 Seite: 26 Mai 2023 Informationen der Schule Schule Bowil: Gedanken zur Integrativen Förderung Jedes der Schule anvertraute Kind, jede(r) Jugendliche ist einmalig, einzigartig in seinem Wesen. Als Heilpädagogin bin ich da, um die Klassenlehrpersonen und Eltern dabei zu unterstützen, individuelle Wege und Lösungen zu finden, wenn bei Kindern Lernschwierigkeiten, Lese-Rechtschreib-Störungen, Rechenschwierigkeiten, Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Auffälligkeiten im Verhalten, etc. auftreten. Die Umsetzung der heilpädagogischen Förderung hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Während die Kinder vor ca. 10-15 Jahren fast immer einzeln oder in kleinen Fördergruppen ins IF-Zimmer kamen, arbeite ich nun sehr oft integrativ in der Klasse, mit einer Gruppe von Kindern oder mit einer Halbklasse. Manchmal macht Einzelförderung immer noch Sinn. Die Aufgabe ist vielseitig und abwechslungsreich. Es braucht ein Gespür für die jeweiligen Unterrichtsstile der Klassenlehrpersonen und die Unterrichtssituation und ich muss mich einklinken können. Die Zusammenarbeit mit den Klassenlehrpersonen und den Eltern ist enger geworden und nicht mehr wegzudenken. Die natürliche Entwicklung der Kinder (körperlich, gefühlsmässig und kognitiv) findet meist in einem ungefähr definierten Zeitfenster statt, was auch die Grundlage für den Lehrplan ist. Der Lehrplan der öffentlichen Schule definiert, was ein Schüler oder eine Schülerin wann und zum Teil auch wie (zunehmende Digitalisierung) erreichen sollte. Doch wie gesagt ist jedes Kind einzigartig, und es gibt auch grosse, individuelle Unterschiede. Es ist eine immense Herausforderung für die Klassenlehrpersonen, allen Kindern einer ganzen Klasse gerecht zu werden. Überforderung der einen kann Unterforderung für die andern bedeuten. Jedes Kind bringt Anlagen, Ressourcen, ein Potenzial in dieses Leben mit, und auch die Neugier und die Freude am Lernen. Das familiäre Umfeld und auch die Schule haben einen grossen Einfluss auf seine Entfaltung. Die Anforderungen an Eltern und Schule in diesen schnell ändernden Zeiten sind gross. Die Kinder brauchen eine gute Verankerung in der Realität, in der Beziehung zur Natur, in realen, liebevollen Beziehungen, in Tätigkeiten, die Kopf, Herz und Hand verbinden, und welche die Basis für ein gesundes Heranwachsen sind. HeilpädagogInnen werden meist hinzugezogen, wenn ein(e) SchülerIn in den Hauptfächern Mathematik und/oder Deutsch oder im Verhalten Auffälligkeiten zeigt und wenn die Gefahr besteht, dass er oder sie die Lernziele ohne zusätzliche Unterstützung nicht erreichen wird. Die Stärken eines Kindes können manchmal auch eher im musischen, kreativen oder sozialen Bereich liegen, und es ist wichtig, die Stärken der Kinder zu erkennen und sie zu würdigen und nicht einseitig die Defizite zu sehen. Fazit: In einigen Prüfungen schneidet man gut ab, in anderen schlecht. Fragen, die sich stellen: Hat der Lehrer die Aufgabe gut gewählt? Wie sich wohl der Elefant fühlt? Und der Affe? Ist die Aufgabenstellung für das Lernen und für ein gutes Klima in der Klasse förderlich?

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