Dorfchronik - Bowil und seine Geschichte

Gemeinde-Finanzen Bevor die Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds flossen (vor 1954) musste die Gemeinde das «Fränkli zweimal chere». So war man sehr bedacht, möglichst wenig Schulden zu haben, weil die Mittel zur Zahlung hoher Schuldzinsen fehlten. Dies steht im Gegensatz zur Praxis (Schuldenwirtschaft) von Bund und Kanton in den letzten Jahrzehnten. So wurde zum Beispiel für den Ba~ der Wasserversorgung ein Gemeinwerk eingeführt und die Strassen BowilRyffers~gg und Bowil-Längenei sowie die Hübelis~rasse von der Unwilleriabzweigung bis Weierfeld in Regie • gebaut. Der Gemeinpewegmeister hatte jeweils die Baufü.hrung inne. Einzig der Einbau des Asphaltbelages wurde einer Baufirma übertragen. So konnten.viele zehntausend Franken eingespart werden. Auf' der. nachstehenden Tabelle über die Gemeinde-Finanzen ist besonders beachtenswert, dass die Gemeinde auf 31 ..Dezember 1954 schuldenfrei war. Gegenwärtig betragen die Schulden pro Einwohner rund Fr. 1260.-. Damit steht Bowil im Vergleich zu den andern bernischen Gemeinden gut da. Doch ist die Schuldenhöhe je Einwohner weniger aussagekräftig als das Verhältnis der Schuldzinsen zum Steuereingang. Wieviel Prozent der bezahlten Steuern für die Zinszahlung verwendet werden müssen, das interessiert und sagt Wichtig~s aus über die tatsächliche Belastung. 1974 mussten noch 1,5% des Steuereinganges für Schuldzinsen ausgegeben werden, 1990 waren es 9.,2%, 1994 noch 5%. Das Schuldentotal betrug 1974 1992 1994 Fr. 1'368'290.- Fr. 3'4081380.- Fr. 1'822'068.- Nachdem die Schulden 1992 auf über 3 Millionen Franken gestiegen waren, konnten sie in den Jahren 1993 und 1994 wieder reduziert werden. Baulandverkäufe im Schlossberg und eingetrqffene Subventionen von Abwasserbauten haben massgeblich dazu' beigetragen. 69

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